Publikationen

Bücher

Mut, Mut – noch lebe ich

2013 erscheint im Mandelbaum-Verlag Mut, Mut – noch lebe ich – Die Kassiber der Elfriede Hartmann aus der Gestapo-Haft.Die Briefe der Elfriede Hartmann aus der Gestapo-Haft waren der Grundstein für das von Johanna Mertinz herausgegebene Buch Mut, Mut – noch lebe ich.

Johanna Mertinz entdeckte die Kassiber der Elfriede Hartmann in einem Nachlass. Sie fand unter alten Pullovern einen Schuh-karton, darin zusammengerollte kleine Papier- und Stoffstücke:

„Fetzen. Schon weggeworfen, öffnete sich der Schuhkarton. Ein zerknüllter Zettel flog mir vor die Füße. Er war beschrieben: Liebe Eltern…  

So fand ich die Kassiber  – 38 geschmuggelte Briefe aus dem Gestapo-Gefängnis.“

1942 zerschlug die Geheime Staatspolizei eine in Wien und Niederösterreich tätige Jugendgruppe, die Widerstand gegen den Nationalsozialismus leistete. Die Mitglieder dieser Gruppe waren alle sehr jung, meist kaum über 20 Jahre alt. Auch Elfriede Hartmann war zum Zeitpunkt ihrer Verhaftung noch nicht 21.

Sie schrieb 38 Kassiber an ihre Eltern und ihre ältere Schwester Gerda und schmuggelte sie mit Wäschestücken aus der Haft heraus. In den teils auf Stoff, teils auf Papier in kleinster Schrift geschriebenen Briefen wird die Situation in der Haft deutlich beschrieben. Sie versucht, sich für ihren ebenfalls in Haft befindlichen Freund Rudi einzusetzen und die Eltern zu beruhigen. Nachdem sie von der Mutter erfährt, dass Rudi hingerichtet wurde, gibt sie auf. Sie war eine von 1.183 Menschen, die von den Nationalsozialisten im Landesgericht Wien geköpft wurden.

Exodus der Talente

Heinrich Schnitzler und das Deutsche Volkstheater 1938 bis 1945

Im April 2019 erschien im Mandelbaum-Verlag Exodus der Talente – Heinrich Schnitzler und das Deutsche Volkstheater 1938 bis 1945 (erhältlich im Buchhandel sowie bei Amazon).

85 dieser Theatermenschen werden in »Exodus der Talente« vorgestellt und gewürdigt. 45 von ihnen hatten mit dem
1938 von Wien und dem Deutschen Volkstheater emigrierten Heinrich Schnitzler über längere Zeiträume, oft bis zu Schnitzlers Remigration 1957, briefliche Verbindung. Der Nach- lass Schnitzlers, der sich im Theatermuseum Wien befindet, diente als umfassende Informationsquelle.

Das Buch setzt die Biografien der österreichischen Bühnen- und Filmtätigen in Zusammenhang: Diejenigen, die ihr Land verlassen mussten, Sprachbarrieren zu überwinden hatten und versuchten, ihre künstlerische Arbeit fortzusetzen, und diejenigen, die durch den Nationalsozialismus zu Tode kamen. Im Zentrum steht das briefliche Netzwerk, das Heinrich Schnitzler zur Rettung und Unterstützung der nach Amerika emigrierten Bühnentätigen aufbaute.

Buchkritik auf Online Merker

Die Präsentation des Buches fand am 28. April 2019 in der Roten Bar des Wiener Volkstheaters statt.

Johanna Mertinz - Lesung Exodus der Talente in der Roten Bar

Hörbuch

Eine von vielen

Ergänzt mit Tagebuchauszügen von Margarete Schütte-Lihotzky, entstand aus dem Buch „Mut, Mut – noch lebe ich“ das Hörbuch Eine von vielen.

Johanna Mertinz und Katharina Stemberger verleihen den beiden Frauen ihre Stimmen.

Die Kassiber der Elfriede Hartmann, ergänzt durch Tagebuchauszüge von Margarete Schütte-Lihotzky, ergaben ein eindringliches Portrait zweier Frauen, die einander nie kennenlernten und die doch einen gemeinsamen Kampf fochten: Von den Nazis verfolgt und verhaftet, wurden beide zur selben Zeit im Wiener Gestapogefängnis gefangen gehalten.

Margarete Schütte-Lihotzky führte in der Zeit ihrer Haft-Tagebuch. Sie überlebte den Nationalsozialismus und starb im Alter von nahezu 103 Jahren in Wien als anerkannte Architektin. Elfriede Hartmann wurde von den Nationalsozialisten ermordet.

Mit dieser Lesung tourten Johanna Mertinz und Katharina Stemberger 2012 durch Israel.

Wissenschaftliche Arbeiten

„Frauenfiguren bei Thomas Bernhard“

Monster – Zerrbilder – Karikaturen – Menschen?

Diplomarbeit (Maga art.), Wien 2010

 

„Die Kulturpolitik des Nationalsozialismus und ihre Auswirkungen auf die österreichische Theaterkunst“

unter besonderer Berücksichtigung der Wiener Theater 1938/39 und des Nachlasses von Heinrich Schnitzler

Dissertation (Drin. phil.), Wien 2017